Ein hörgeschädigter Junge, der mit allen Mitteln versucht eine Verbindung mit seiner Mutter aufzubauen, die durch jahrelangen Drogen- und Alkoholkonsum mit einer irreversibler Hirnschädigung im Heim leben muss - Die Storyline von „Adam“ klingt spannend und wichtig, und man geht mit hohen Erwartungen in den Film.
Leider schafft es die deutsch-isländische Produktion nicht wirklich, die Thematik überzeugend in Szene zu setzten. Angefangen damit, dass der Hauptcharakter Adam, der im Film nunmal stumm ist und kaum hört, von einem Schauspieler porträtiert wird, der keinerlei Einschränkungen in Beidem hat, häufen sich im Film die Sachen, die nicht sehr authentisch oder verständlich übermittelt werden. Mit der Taubstummheit des Protagonisten und der Drogensucht der Mutter werden zwei große Themen angeschnitten, mit keinem setzt sich der Film aber wirklich auseinander. Man soll durch den Film vermutlich einen Einblick in den Alltag eines Taubstummen bekommen, da die Hintergrundgeschichte der Mutter immer nur nebenbei etwas beleuchtet wird, allerdings wirkt es dadurch fast willkürlich, eine solche Problematik gewählt zu haben. Man bekommt beim Schauen den Eindruck, es solle dem Jungen nur so schlecht wie möglich gehen und deshalb seien die beiden Themen zusammengeworfen worden. So wurde auch beim Publikumsgespräch die Frage gestellt, wieso der der Junge denn eigentlich taubstumm sein musste, die Problematik mit der Mutter hätte wohl auch ausgereicht. Die Antwort des Filmteams - man könne sich im Leben eben nicht aussuchen, wie es kommt - finde ich zwar überzeugend, allerdings wird eben durch die doppelte Problematik im Film keine wirklich ausreichend diskutiert.
„Adam“ steht trotz seinen nur 72 Minuten irgendwie auf der Stelle und nimmt keine richtige Entwicklung. Die Handlungsstränge, die ohnehin nicht sehr viele sind, werden nie wirklich zu Ende gebracht und wirken dadurch teilweise etwas willkürlich gewählt. Deswegen, und leider auch wegen der nicht sehr überzeugenden schauspielerischen Leistung, wird man nicht in den Film hineingesogen, man kann nicht mit Adams Schicksal mitfühlen und hat die ganze Zeit das Gefühl, etwas würde dem Film fehlen.
So überzeugt „Adam“ mit dem gewollten Einblick in das Schicksal eines hörgeschädigten Jungen ohne richtige Familie leider nicht. Vielleicht hätte man sich auf eine der beiden Problematiken beschränken sollen und sich mit dieser mehr auseinander müssen, vielleicht wäre die Geschichte Adams authentischer, wenn er von einem taubstummen Darsteller gespielt worden wäre. In der Form, wie „Adam“ allerdings gezeigt wurde, war es leider einer der schwächsten Filme der diesjährigen Berlinale.
A hearing-impaired boy who tries with to connect with his mother, who lives in a clinic because of a irreversible brain damage from alcohol and drugs - the story line of "Adam" sounds interesting and important.
Unfortunately, the German-Icelandic production doesn't really manage to present the topic. Beginning with the fact that the main character Adam, who is deaf-and-dumb in the film, is portrayed by an actor who can do both, there are many things which aren't very convincing in the film. With the deafness of the protagonist and the drug addiction of the mother, two big topics are touched but the film does not really deal with any of them. You should maybe get an idea of the everyday life of a deaf and dumb person, because the background story of the mother is always only lighted on a side note, but this makes it seem almost unreasonable to have chosen such a problem. You have the feeling the boy both of the topics are just together to have a boy who has a bad life. At the audience discussion, the question was asked why the boy had to be deaf and dumb, the problem with his mother would have been enough. The answer of the film team - you just can't choose in life how it comes about - is convincing to me, but because of the double problems in the film there isn't really enough discussion.
Despite his 72 minutes, "Adam" doesn't take any real development. The storyline is never really brought to an end and sometimes seem to be chosen randomly. That's why, and unfortunately also because of the not very convincing acting performance, you don't feel the film, can't sympathize with Adam's fate and have the feeling that something is missing all the time.
Unfortunately,"Adam" does not convince with the intended insight into the fate of a hearing-impaired boy without a real family. Perhaps the film team should have confined oneself to one of the two problems and had to deal with it, perhaps the story of Adam would have been more authentic if it had been played by a deaf and dumb actor. Unfortunately, as "Adam" was shown, it was one of the films which was the most unsatisfactory this year.
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